Bauland und Trinkwasserversorgung als Herausforderung
von Karl Skott
Nach wie vor gibt es einen lebhaften Wunsch für den Zuzug nach Schröck- seien es Kernstädter, die es gerne etwas ländlicher hätten, seien es Neu-Marburger, die ruhigeres Wohnen aber noch nahe eines städtischen Zentrums wünschen. All dies macht den Reiz aus, in unserem Marburger Stadtteil Schröck zu leben.
Es ist auch die Abwanderung in die umliegenden Gemeinden zu stoppen, nur weil keine neuen Bauplätze ausgewiesen werden und vorhandene Bauplätze nicht bebaut werden. Dabei ist der ausgewiesene Siedlungsschwerpunkt Schröck in Bezug auf seine Infrastruktur verhältnismäßig gut ausgestattet.
Die Weiterentwicklung der vorhandenen Infrastruktur wollen wir als UBL weiter fördern und ausbauen. Dazu gehören auch die Ausweisung von Bauland und eine verpflichtende zeitnahe Bebauung, um „Spekulationen auf Bodenwertsteigerungen“ einen Riegel vorzuschieben.
Dabei hat die Vergabe von Baugrundstücken an junge Familien für Ein- und Zweifamilienhäuser Vorrang. Sozialer Wohnungsbau mit einem Mehrgeschossbau in Vermietung muss an die Fähigkeiten der Feuerwehr und im Dialog mit den Bürger*innen in Schröck geschehen. Die Siedlungsentwicklung muss weiterhin mit der vorhandenen Infrastruktur verknüpft werden. Der zu erwartende zusätzliche Verkehr muss vom vorhandenen Straßen- und Busnetz verkraftet werden und Neubaugebiet und alter Ortskern müssen eine Einheit bilden können. Siedlungsentwicklung in dem von uns vertretenen Sinne hat immer auch mit schonendem Flächenverbrauch und Erhalt einer lebenswerten Umwelt zu tun. Regenwasserzisternen, Niederschlagswasser als Brauchwasser, Gründächer, PV-Anlagen und andere Möglichkeiten sollen im Ortsbeirat bei den neuen Bauleitplanungen diskutiert und angeregt werden.
Die Marburger Stadtwerke planen die Grundwasserförderung im Bereich der Gemarkung Schröck. Wo Grundwasser gefördert wird, entsteht ein ökologisches Risiko. Der Klimawandel mit seinen immer längeren Trockenperioden verstärkt diese Gefahr. Gefördert werden darf Grundwasser deshalb nur dann, wenn ein Nachweis erbracht wird, dass es unbedingt gebraucht wird. Eine umweltschonende Grundwassergewinnung vereinbart Grundwasserförderung und Naturschutz. Die UBL setzt sich dafür ein, dass das evtl. geförderte Trinkwasser nur für die Eigenversorgung der Stadt Marburg Verwendung findet und nicht als Fremdwasser in Ballungsgebiete verkauft wird.